Vertreter der Polizei, der Ortsgemeinde
Dannenfels, der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, der Straßenmeisterei, des
Donnersberg-Touristik-Verbandes, des Forstes und des Kreises hatten im
vergangenen Jahr die Situation am Donnersberg – gerade bei schneereichen Tagen
– bilanziert und einen Ad-hoc-Maßnahmenkatalog erstellt. Dabei wurde aber auch
ein weiteres Thema behandelt: Durch Motorräder verursachter Lärm in Höhe des
Bastenhauses. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden von
Seiten der Anwohner. „Uns sind diese Beschwerden bekannt. Wir haben in der
Vergangenheit immer wieder, auch größere, Kontrollen durchgeführt. Wir werden
auch weiterhin mit Kontrollmaßnahmen vor Ort sein“, sagt Werner Schneider, der
Leiter der Polizeiinspektion in Kirchheimbolanden.
Die Arbeitsgruppe hat sich mit verschiedenen
Lösungsmöglichkeiten befasst. Auch eine Geschwindigkeitsreduzierung wurde
thematisiert, was allerdings auf einer Landesstraße nicht so einfach umzusetzen
ist. „Wir haben in einem ersten Schritt beschlossen, die Motorradfahrerinnen
und Motorradfahrer zu sensibilisieren“, sagt Kreisbeigeordneter Wolfgang
Erfurt, der die Arbeitsgruppe leitete. Das in Form von zwei großen, gelben
Hinweisschildern, die dank der Unterstützung der Kreisverkehrswacht und des
ADAC beschafft werden konnten und im Umfeld des Bastenhauses an der
Landesstraße 386 aufgestellt wurden. Deren Aufschrift: „Leise fahren. Lärm
ersparen! Rücksicht kommt an. Danke!“
ADAC-Aktion „Leise kommt an“
„Die Erfahrungen, die wir mit einem Appell an
die Besucherinnen und Besucher in diesem Winter bei hohem Verkehrsaufkommen auf
dem Donnersberg gemacht haben, waren sehr gut. Eine ähnliche Hoffnung haben wir
auch hier mit den Hinweisschildern für die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer.
Dies soll ein Schritt sein, der hoffentlich auch eine Wirkung zur Folge hat“,
sagt Wolfgang Erfurt.
Der Donnersbergkreis beteiligt sich damit an
der Aktion des ADAC „Leise kommt an“. Der ADAC stellt dabei Motive für die
Schilder zur Verfügung. 2021 stellten 157
Kommunen insgesamt 272 Hinweistafeln auf. In diesem Jahr wird die Aktion
fortgesetzt. „Die meisten Biker sind rücksichtsvoll unterwegs, achten
bei Ortsdurchfahrten auf niedrige Drehzahlen. Aber leider nicht alle. Deshalb
appellieren wir mit dem Projekt „Leise kommt an“ an die Motorradfahrerinnen und
Motorradfahrer, mehr Rücksicht zu
nehmen, damit ihr Hobby nicht zur Belastung für andere wird. Wir sind gegen
Kollektivstrafen. Besser sind gezielte Kontrollen und die Ahndung von
Verstößen, etwa von den wenigen Bikern, die mit manipulierten Auspuffanlagen
für Krach sorgen“, sagt Dr. Volker Kettenring, Vorstandsmitglied für Verkehr
und Technik im ADAC Pfalz e.V.
Interessen des Anwohner- und Naturschutzes respektieren
Der Donnersberger Landrat Rainer Guth lobt
diese Aktion des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs: „Ich kann die
Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner nachvollziehen. Gleichwohl wäre es
hier aber auch falsch, allen Bikern vorzuwerfen, dass sie zu schnell unterwegs
sind und zu großen Lärm verursachen. Jeder kann die Lautstärke seiner Maschine
beeinflussen. Und ich finde es richtig, hier zunächst einmal zu sensibilisieren.
Ich hoffe, dass diese Schilder Wirkung zeigen und der Lärm rund um das
Bastenhaus nachlässt.“
Ähnlich sieht es auch
Bernhard Knoop, der Leiter des Landesbetriebs Mobilität Worms: „Ich begrüße es
sehr, dass sich eine Arbeitsgruppe mit so vielen Vertretern verschiedener
Bereiche Gedanken um den Verkehr auf und am Donnersberg macht. Das zeigt, wie
wichtig allen Beteiligten dieses Thema ist, das uns sicherlich auch in Zukunft
noch befassen wird. Die Hinweistafeln appellieren an die Motorradfahrenden bei
ihrer Fahrt durch die Region des Donnersbergs die Interessen des Anwohner- und
Naturschutzes zu respektieren. Halten sich die Motorradfahrer daran, haben alle
Seiten etwas davon.“
„Laut fahren ist out"
„Aus Sicht der Kreisverkehrswacht Donnersberg ist das eine sehr gute Idee. Es geht hier nicht nur um Motorräder, sondern alle Fahrzeuge, die Lärm verursachen“, sagt der Vorsitzende Maik Braunsdorf. Dem schließt sich Berthold Stollhof, Geschäftsführer des Hotels und Restaurants Bastenhaus, an: „Das ist eine schöne Strecke. Wir wollen Motorradfahrer als Gäste. Wir müssen aber auch dahin kommen, dass die Menschen verstehen: laut fahren ist out.“