Bastenhaus: Hinweisschilder sollen Motorradfahrer sensibilisieren

    Eine Arbeitsgruppe hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Verkehrsaufkommen auf und am Donnersberg befasst. Dabei ist ein Ad-hoc-Maßnahmenkatalog entstanden, in dem nicht nur die Situation an schneereichen Wintertagen beleuchtet wird. Es liegen auch immer wieder Beschwerden über Motorradlärm auf der Landesstraße 386 bei Bastenhaus vor. Als ein Ergebnis wurden nun zwei Hinweisschilder mit einem Appell an die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer aufgestellt.

    Vertreter der Polizei, der Ortsgemeinde Dannenfels, der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, der Straßenmeisterei, des Donnersberg-Touristik-Verbandes, des Forstes und des Kreises hatten im vergangenen Jahr die Situation am Donnersberg – gerade bei schneereichen Tagen – bilanziert und einen Ad-hoc-Maßnahmenkatalog erstellt. Dabei wurde aber auch ein weiteres Thema behandelt: Durch Motorräder verursachter Lärm in Höhe des Bastenhauses. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden von Seiten der Anwohner. „Uns sind diese Beschwerden bekannt. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder, auch größere, Kontrollen durchgeführt. Wir werden auch weiterhin mit Kontrollmaßnahmen vor Ort sein“, sagt Werner Schneider, der Leiter der Polizeiinspektion in Kirchheimbolanden.

    Die Arbeitsgruppe hat sich mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten befasst. Auch eine Geschwindigkeitsreduzierung wurde thematisiert, was allerdings auf einer Landesstraße nicht so einfach umzusetzen ist. „Wir haben in einem ersten Schritt beschlossen, die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer zu sensibilisieren“, sagt Kreisbeigeordneter Wolfgang Erfurt, der die Arbeitsgruppe leitete. Das in Form von zwei großen, gelben Hinweisschildern, die dank der Unterstützung der Kreisverkehrswacht und des ADAC beschafft werden konnten und im Umfeld des Bastenhauses an der Landesstraße 386 aufgestellt wurden. Deren Aufschrift: „Leise fahren. Lärm ersparen! Rücksicht kommt an. Danke!“

    ADAC-Aktion „Leise kommt an“

    „Die Erfahrungen, die wir mit einem Appell an die Besucherinnen und Besucher in diesem Winter bei hohem Verkehrsaufkommen auf dem Donnersberg gemacht haben, waren sehr gut. Eine ähnliche Hoffnung haben wir auch hier mit den Hinweisschildern für die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Dies soll ein Schritt sein, der hoffentlich auch eine Wirkung zur Folge hat“, sagt Wolfgang Erfurt.

    Der Donnersbergkreis beteiligt sich damit an der Aktion des ADAC „Leise kommt an“. Der ADAC stellt dabei Motive für die Schilder zur Verfügung. 2021 stellten 157 Kommunen insgesamt 272 Hinweistafeln auf. In diesem Jahr wird die Aktion fortgesetzt. „Die meisten Biker sind rücksichtsvoll unterwegs, achten bei Ortsdurchfahrten auf niedrige Drehzahlen. Aber leider nicht alle. Deshalb appellieren wir mit dem Projekt „Leise kommt an“ an die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, mehr Rücksicht zu nehmen, damit ihr Hobby nicht zur Belastung für andere wird. Wir sind gegen Kollektivstrafen. Besser sind gezielte Kontrollen und die Ahndung von Verstößen, etwa von den wenigen Bikern, die mit manipulierten Auspuffanlagen für Krach sorgen“, sagt Dr. Volker Kettenring, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik im ADAC Pfalz e.V.

    Interessen des Anwohner- und Naturschutzes respektieren

    Der Donnersberger Landrat Rainer Guth lobt diese Aktion des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs: „Ich kann die Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner nachvollziehen. Gleichwohl wäre es hier aber auch falsch, allen Bikern vorzuwerfen, dass sie zu schnell unterwegs sind und zu großen Lärm verursachen. Jeder kann die Lautstärke seiner Maschine beeinflussen. Und ich finde es richtig, hier zunächst einmal zu sensibilisieren. Ich hoffe, dass diese Schilder Wirkung zeigen und der Lärm rund um das Bastenhaus nachlässt.“

    Ähnlich sieht es auch Bernhard Knoop, der Leiter des Landesbetriebs Mobilität Worms: „Ich begrüße es sehr, dass sich eine Arbeitsgruppe mit so vielen Vertretern verschiedener Bereiche Gedanken um den Verkehr auf und am Donnersberg macht. Das zeigt, wie wichtig allen Beteiligten dieses Thema ist, das uns sicherlich auch in Zukunft noch befassen wird. Die Hinweistafeln appellieren an die Motorradfahrenden bei ihrer Fahrt durch die Region des Donnersbergs die Interessen des Anwohner- und Naturschutzes zu respektieren. Halten sich die Motorradfahrer daran, haben alle Seiten etwas davon.“

    „Laut fahren ist out"

    „Aus Sicht der Kreisverkehrswacht Donnersberg ist das eine sehr gute Idee. Es geht hier nicht nur um Motorräder, sondern alle Fahrzeuge, die Lärm verursachen“, sagt der Vorsitzende Maik Braunsdorf. Dem schließt sich Berthold Stollhof, Geschäftsführer des Hotels und Restaurants Bastenhaus, an: „Das ist eine schöne Strecke. Wir wollen Motorradfahrer als Gäste. Wir müssen aber auch dahin kommen, dass die Menschen verstehen: laut fahren ist out.“  

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