Ein gemeinsames Zeichen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

    Es war ein gemeinsames Zeichen: Am heutigen 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurde auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten Susanne Nicklaus (Verbandsgemeinde Göllheim) sowie Barbi Driedger-Marschall (Donnersbergkreis) an der Verbandsgemeindeverwaltung in Göllheim Solidarität mit gewaltbetroffenen Frauen bekundet.

    „Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt es jeden Tag, in allen Kulturen, auch bei uns“, sagte Susanne Nicklaus – auch im Namen der verhinderten Barbi Driedger-Marschall. Alleine in Rheinland-Pfalz seien im vergangenen Jahr rund 8200 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt worden. „Die Dunkelziffer ist noch um ein Vielfaches höher“, so Susanne Nicklaus – die betonte: „Gewalt an Frauen und Mädchen braucht Öffentlichkeit.“

    Denn: Gewalt gegen Frauen wird oft bagatellisiert oder ignoriert. Frauen wird häufig die Schuld gegeben, wenn sie Gewalt erfahren. Die Folge: Betroffene sprechen aus Scham und Angst nicht über das Erlebte. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern eine Straftat. Gewalt gegen Frauen ist und bleibt ein Thema, bei dem alle hinschauen und aktiv werden müssen. Es sei wichtig, Zeichen zu setzen, sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Das wurde an diesem Freitagabend mit dem Hissen der Fahne von „Terre des Femmes“ mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“ getan.

    „Leider ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen immer noch ein Thema in allen Ländern der Erde“, sagte Steffen Antweiler, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Göllheim. Gewalt habe viele Facetten, ob körperlich oder psychisch, auch im Internet. „Es ist wichtig, immer wieder auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Wir müssen gemeinsam die Sinne schärfen, hinschauen“, sagte Steffen Antweiler. Zeichen der Solidarität, ergänzte der Bürgermeister, helfen Aufmerksamkeit zu schaffen und machen den Betroffenen Mut.

    Das unterstrich auch Jamill Sabbagh, der Beigeordnete des Donnersbergkreises: „Ich freue mich, dass so viele Frauen und Männer gekommen sind, um ein Zeichen zu setzen.“ Gewalt gegen Frauen und Mädchen habe keine Hautfarbe, keine Religion, keinen sozialen Status und keine regionale Identität. Susanne Nicklaus begrüßte unter den Gästen auch Mitglieder des Vereins Frauen helfen Frauen Donnersbergkreis e.V.. Jamill Sabbagh betonte, dass es gerade in Zeiten fehlenden Wohnraums von großer Bedeutung sei, für Frauen, die im Frauenhaus Donnersbergkreis Zuflucht gefunden haben, Wohnungen zu finden.

    „Nur wenn wir über dieses Thema reden, wissen die Betroffenen, dass sie gehört werden, dass sie ernst genommen werden“, sagte die Landtagsabgeordnete Lisett Stuppy. Gewalt gegen Frauen habe viele Gesichter „und sie begegnet uns an vielen Orten: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz“. Beim Schutz vor Gewalt seien alle staatlichen Ebenen gefragt. Lisett Stuppy zeigte sich erfreut über das Engagement auf kommunaler Ebene im Donnersbergkreis, dankte den Gleichstellungsbeauftragten Barbi Driedger-Marschall und Susanne Nicklaus. Das Land Rheinland-Pfalz habe das Thema „Leben ohne Gewalt“ als Schwerpunkt gesetzt.

    Im Anschluss an das Hissen der Fahne fand in der Verbandsgemeindeverwaltung ein Vortrag zum Thema „Digitale Gewalt“ statt. Polizeihauptkommissarin Ina Wernet von der Zentralen Präventionsstelle des Mainzer Polizeipräsidiums referierte über die häufigsten Formen digitaler Gewalt und klärte darüber auf, wie man sich schützen oder wo man Hilfe suchen kann.

    Weitere Infos

    • Wer ein klares Zeichen setzten will gegen Gewalt an Frauen im Alltag oder auf Social Media, kann den Hashtag #schweigenbrechen, bei Instagram @hilfetelefongewaltgegenfrauen und bei Facebook @hilfetelefon verwenden.
    • Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.frauenstaerken-westpfalz.de und www.hilfetelefon.de. Betroffene Frauen erhalten Unterstützung – anonym und kostenfrei, rund um die Uhr in 18 verschiedenen Sprachen beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Rufnummer 08000/116-016. 

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