Tourismuskonzept und Kulturarbeit Themen im Ausschuss für Tourismus, Kultur und Partnerschaften

    Einen Einblick in das Tourismuskonzept Donnersberger Land und die Arbeitsgruppen zur touristischen Weiterentwicklung des Donnersbergmassivs sowie einen Überblick über kulturelle Projekte in diesem Jahr haben die Mitglieder des Ausschusses für Tourismus, Kultur und Partnerschaften am Montag in der Kreisverwaltung in Kirchheimbolanden erhalten.

    Landrat Rainer Guth informierte eingangs, dass man sich mit einer kreisweiten Stiftung für Sport und Kultur befasse. Am Freitag, 23. September, soll von 9 bis 12 Uhr bei einer Expertenwerkstatt Stiftungen und Genossenschaften im Landhotel Berg in Dannenfels auch über dieses Thema gesprochen werden.

    Personelle Veränderung in der Musikschule

    Mit Bedauern verkündete der Landrat, dass Lucia Flores die Musikschule Donnersbergkreis verlassen wird. Lucia Flores leitet die Einrichtung gemeinsam mit Viktor Silvester Wendtner. „Die Beiden haben gemeinsam eine große Aufbauleistung vollbracht, haben Außenstellen geschaffen und die Musikschule durch die schwierige Zeit der Pandemie geführt. Frau Flores hat einen sehr guten Job gemacht", sagte Rainer Guth.

    Gespräch mit ukrainischen Generalkonsul

    Zudem erinnerte der Landrat an eine im Kreistag beschlossene Resolution „Für Frieden, Freiheit und Demokratie – gegen Krieg in der Ukraine“. Auch sei beschlossen worden, Gespräche bezüglich einer Partnerschaft mit einer ukrainischen Region aufzunehmen. Hier sei in dieser Woche ein erste Austauch mit dem ukrainischen Generalkonsul terminiert - gemeinsam mit der Stadt Kirchheimbolanden.

    Tourismuskonzept Donnersberger Land

    Seit mittlerweile rund zweieinhalb Jahren sei man mit dem Tourismuskonzept Donnersberger Land beschäftigt, um den Kreis hier weiterzuentwickeln, sagte der Landrat. Simon Lauchner, der Geschäftsführer des Donnersberg-Touristik-Verbandes (DTV), gab einen Einblick in den aktuellen Sachstand. „Es gab hier im Donnersbergkreis kein aktuelles Tourismuskonzept, nur ein über zehn Jahre altes touristisches Leitbild Donnersberger und Lautrer Land. Ziel des Konzeptes ist die strategische Grundlage zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Tourismus. Es soll als Leitfaden und eine Orientierung für die touristisch Handelnden dienen", erläuterte der Geschäftsführer.

    Beauftragt für die Erstellung des Konzeptes wurde das auf Regionalberatung spezialisierte Büro BTE aus Berlin, das dieses Konzept gemeinsam mit vielen Beteiligten aus dem Kreis erarbeitete. Finanziert werden konnte dies dank Fördermittel aus dem europäischen LEADER-Programm. Als Leitsatz hatte das Büro „… wir sind die Wohlfühlregion rund um den höchsten Berg der Pfalz, in der sich Gäste „Dehäm bei uns“ fühlen" herausgearbeitet. Die Kernthemen sind „Land Erleben", „Entspannt aktiv" sowie „Kultur und Geschichte zum Anfassen".

    Schlüsselmaßnahme Donnersbergmassiv

    „Es ist ein sehr umfangreicher Maßnahmenkatalog geworden, den uns die Gutachter von BTE ans Herz legen. Wir als DTV können zwar Impulsgeber, Initiator sein, was aber die Umsetzung vor Ort angeht sind wir auf Partner angewiesen", verdeutlichte Simon Lauchner. Eine besondere Bedeutung soll den Schlüsselmaßnahmen zukommen. Eine davon ist die touristische Aufwertung des Donnersberges. „Im Fokus soll nicht allein der Gipfel stehen, sondern das gesamte Donnersbergmassiv", sagte der Geschäftsführer.

    Im Juli hatte in Imsbach hierzu eine Auftaktveranstaltung stattgefunden, zu der die Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren. Gemeinsam mit den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden, Nordpfälzer Land und Winnweiler sowie den Bürgerinnen und Bürgern werden nun in fünf Arbeitsgruppen Ideen entwickelt: Rad und Mountainbiking, Wandern, Gastronomie, Basisinfrastruktur sowie Erlebnisinfrastruktur. Die Arbeitsgruppen haben jeweils hauptamtliche Köpfe.

    Alle Arbeitsgruppen haben sich bereits mindestens einmal getroffen, wie Simon Lauchner berichtete. In allen Gruppen gebe es auch erste Ansätze, die weiter verfolgt werden sollen - von einheitlichen Standards für Wanderwege, auch bei der Beschilderung, über die Frage, ob sich so genannte Singletrails für Mountainbiker entwickeln lassen - unter Umständen auch außerhalb des Donnersbergmassivs -, über das Thema, ob sich ein Interessent finden lässt, der im Bereich Erlebnisse etwas zur höchsten Erhebung der Pfalz und der Region generell entwickeln möchte, einem besseren Vernetzen und der Weiterentwicklung bestehender touristischer Angebote, Hinweise auf geöffnete gastronomische Betriebe, Automaten mit regionalen Produkten als (Übergangs-)Lösung, niederschwellige Gastronomie-Angebote von Landwirtschaftsbetrieben und Einzelhändlern bis hin zu Wanderparkplätzen, die auch Willkommenspunkte und Eingangsportale sind.

    „Das sieht nach viel Arbeit aus und wird auch viel Arbeit sein. Wichtig ist hier ein Zusammenspiel der verschiedenen Akteure, um das gemeinsame Ziel der touristischen Aufwertung unserer Region zu erreichen", sagte der Kreisbeigeordnete Wolfgang Erfurt, der sich auch bei allen Beteiligten bedankte.

    Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus"

    Zudem stellte DTV-Geschäftsführer Simon Lauchner eine von der IHK Pfalz, der Zukunftsregion Westpfalz und Pfalz.Touristik beauftragte Studie zum „Wirtschaftsfaktor Tourismus" vor. Erstellt wurde diese Studie von dwif-Consulting. „Tourismus ist eine Querschnittsbranche. Neben dem Gastgewerbe profitieren eine Vielzahl weiterer Wirtschaftsbereiche vom Tourismus", berichtete Simon Lauchner. Im Jahr 2019 seien in der Studie 2,1 Millionen Tagesreisen für den Donnersbergkreis ermittelt worden. Als Tagesreise gelte jedes Verlassen des Wohnumfeldes, mit dem keine Übernachtung verbunden ist. Ausgenommen sind regelmäßige routinemäßige Fahrten wie zur Schule, zum Arbeitsplatz, zum alltäglichen Einkaufen etc.

    In den Beherbergungsbetrieben wurden 291.000 Übernachtungen ermittelt. Knapp 88 Prozent der Aufenthaltstage entfallen auf die Tagesreisen, so der Geschäftsführer. „Die Relevanz des Tourismus lässt sich nicht allein durch Gäste- und Übernachtungsstatistiken darstellen. Vom Tourismus profitiert nicht nur das Gastgewerbe, sondern profitieren auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche. Als Jobmotor bietet der Tourismus ortsgebundene Arbeitsplätze. Der Tourismus bringt Steueraufkommen. Damit leistet der Tourismus seinen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Haushalte", sagte Simon Lauchner im Fazit zur Studie. 


    Von Kulturwerkstatt bis Sommergipfel

    Vor einem Jahr gab es mit der Schaffung der Stabsstelle Büro des Landrates auch einen zum Teil geänderten Zuschnitt der Zuständigkeiten innerhalb der Kreisverwaltung. So ist Sebastian Stollhof, der Leiter der Stabsstelle, unter anderem auch für den Bereich Kultur zuständig. Er gab den Ausschussmitgliedern einen Einblick in das, was sich im vergangenen Jahr getan hat. Der Stabsstellen-Leiter berichtete unter anderem von einer Zusammenarbeit mit dem Kulturnetz Pfalz e.V.. Der Verein wurde im April 2018 gegründet. Sein Ziel ist die Unterstützung und Förderung der freien Szene in der Pfalz und angrenzenden Regionen und dadurch Stärkung von Einzelkünstlerinnen und Künstlern, Kulturvereinen und Kreativen, Kultureinrichtungen und Initiativen sowie der Verbesserung der kulturellen Teilhabe in Städten und Gemeinden.

    Gemeinsam mit dem Kulturnetz Pfalz wurde im Frühjahr im neuen Zirkushaus des Kinder- und Jugendzirkus Pepperoni in Rockenhausen auch eine so genannte Kulturwerkstatt organisiert, die mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht war. Dort gab es unter anderem auch Workshops. Ergebnisse seien beispielsweise der Wunsch nach einer gemeinsamen Übersicht der Veranstaltungen im Donnersbergkreis - sowohl in digitaler als auch gedruckter Form -, eine bessere Vernetzung der Kulturtreibenden oder auch spartenübergreifende Projekte. Sebastian Stollhof berichtete, dass man sich einige Veranstaltungskalender angesehen und nun eine Lösung im Blick habe, die mit einem ohnehin geplanten größeren Update der Homepage der Kreisverwaltung vorgenommen werden könnte. Ebenso sei denkbar, in Form eines DIN-Lang-Flyers jeweils eine zweimonatige Übersicht der Veranstaltungshöhepunkte im Kreis mit Verweis auf den digitalen Kalender zu drucken.

    Erstmals ausgerichtet wurde im Juni der „Donnersberger Sommergipfel", bei dem sich der Kreis zusammen mit weiteren Partnern auf dem höchsten Berg der Pfalz präsentierte. Die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden feierte zudem ihr 50-jähriges Bestehen bei dieser Veranstaltung mit. So sei es möglich gewesen, ein umfangreiches Programm an einem Freitagnachmittag und -abend zu schaffen, bei dem auch Kulturtreibende aus dem Donnersbergkreis eine wichtige Rolle spielten. Zudem habe man hier auch den Donnersberg in das Blickfeld rücken können. Leider habe das Wetter nicht wie gewünscht mitgespielt. Ideen für mögliche weitere Auflagen gebe es bereits, die aber noch intern auf eine Umsetzbarkeit überprüft werden mussten.   

    Den Kindern- und Jugendchören im Donnersbergkreis nach der pandemiebedingten Zwangspause eine gemeinsame Plattform zu bieten, sei das Ziel eines Sommerkonzertes in der Burgruine Falkenstein im Juli gewesen - gemeinsam organisiert von der Musikschule Donnersbergkreis und der Kreisverwaltung. Sebastian Stollhof berichtete von einem wunderbaren, sehr gut besuchten Konzert mit viel Freude am Gesang. Auch die tolle Kulisse der Freilichtbühne habe ihren Teil dazu beigetragen.

    Der Stabsstellen-Leiter bedankte sich bei der Sparkasse Donnersberg, ohne deren Unterstützung solche Projekte nicht möglich seien. Für die nächste Zeit gebe es bereits weitere Ideen. So soll möglichst noch in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Auflage der Kulturwerkstatt folgen, erste Gespräche bezüglich einer Kultur-Tour durch den Kreis mit dem Oldtimerbus seien auch schon geführt worden. Und auch im nächsten Jahr soll die eine oder andere Plattform für Kulturtreibende aus dem Donnersbergkreis geschaffen werden.

    Wolfgang Erfurt bedankte sich bei Simon Lauchner und Sebastian Stollhof, die beide großen Einsatz zum Wohle und zur weiteren Entwicklung der Region zeigen, so der Kreisbeigeordnete.

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