Ein Workshop in Kirchheimbolanden bot kürzlich das
Forum, bei dem sich das Donnersberger Demenznetzwerk vorstellen und vielfältige
Infomationen weitergeben konnte. Kreisdezernent Albert Graf eröffnete die rund
vierstündige Tagung, die am 26. April im Kreishaus stattfand. Neben einem
Teilnehmerkreis, der von Berufs wegen am Thema interessiert ist, waren dabei auch
Angehörige von Demenzkranken willkommen.
Graf bekräftigte die Notwendigkeit der Netzwerkarbeit,
mit der sich der Donnersbergkreis vor zwei Jahren einer landesweiten Kampagne
angeschlossen habe. Als Richtwerte wurden 1,6 Millionen an Demenz erkrankte
Menschen in Deutschland, rund 80.000 in Rheinland-Pfalz und 1500 im Landkreis
genannt. Das Netzwerk wolle koordinierende Hilfen für Betroffene und Angehörige
bieten, wurde erklärt. Außerdem solle Hausärzten als 1. Anlaufstellen die
Thematik nähergebracht werden. Relevante Publikationen würden schon seit
einiger Zeit auf der Homepage des Donnersbergkreises unter www.donnersberg.de / Bürgerservice veröffentlicht. Ingrid Beese vom Westpfalz-Klinikum
ergänzte, dass die Klinik Mitarbeiter/innen durch Schulungen sensibilisiert, eine
Früherkennungsambulanz eingerichtet und Screeningbögen
für Patienten entwickelt habe. Auch würden Pflegeexperten für den Umgang mit Demenzkranken
ausgebildet.
Mit seinem fast einstündigen Referat gab Dr. Andres
Fernandez, Chefarzt des Pfalzklinikums Rockenhausen, einen
Überblick zum Thema des Tages. In der Liste der Demenzerkrankungen sei
Alzheimer mit 55% die Häufigste. Betont wurde die Bedeutung einer frühen
Diagnose - auch zur Abgrenzung von (ggfs. reversiblen) Pseudodemenzen. Erwähnt
wurde der 'Uhrentest' als Basisdiagnostik ebenso wie bildgebende Untersuchungen
des Gehirns. Im Kapitel 'Therapie' sprach Dr. Fernandes Medikamente an, die das
Fortschreiten der Krankheit aufhalten können. Außerdem für den Patienten
passende kognitive Verfahren wie z. B. Ergotherapie und Musiktherapie zur Verbesserung
der Lebensqualität im Krankheitsverlauf.
Außer dem Westpfalz-Klinikum und dem Pfalzklinikum
für Psychiatrie haben sich bisher Altenpflegeeinrichtungen und
Pflegestützpunkte dem Netzwerk angeschlossen. Weitere Partner können
hinzukommen.