Kreistagsdebatte um Krankenhäuser

    So viele Zuhörer kamen noch nie zu einer Kreistagssitzung und es wurde nie zuvor so lange - fast vier Stunden - über ein Thema diskutiert. Am 19. Juni ging es um Wesentliches, nämlich um die grundlegende Umstrukturierung der Standorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen des Westpfalz-Klinikums.

    Sachverständige wie der Ärztliche Direktor Dr. Christian Mönch, Prokurist Thorsten Hemmer und Regionaldirektor Manuel Matzath von der Westpfalz-Klinikum GmbH waren aufgeboten, um zu zahlreichen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Befragt wurden außerdem Rettungsdienstleiter Dr. Wolfgang Hoffmann und der stv. Betriebsratsvorsitzende H.-J. Baldauf. Nach teils emotional geführter Debatte gab es mehrheitliche Zustimmung für das im „Masterplan 2025“ formulierte Vorhaben, in drei bis fünf Jahren die Innere Medizin von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden zu verlegen. Verbunden mit der Maßgabe, dass in Rockenhausen die geriatrische Abteilung erweitert und zum Fachzentrum aufgewertet wird. In seinem Beschluss erklärte der Kreistag seine ausdrückliche Zustimmung „zur Zukunftssicherung des Westpfalz-Klinikums mit seinen vier Standorten“. Damit soll Kirchheimbolanden als anerkannter Notfallstandort gesichert werden. Für Rockenhausen wurde zugesagt, beim Land eine Sondergenehmigung in Sachen Notfallversorgung zu beantragen und weitere Entwicklungsschritte zu prüfen.

    Landrat Rainer Guth hatte eingangs der Sitzung die seit 2002 stabile Kooperation mit dem Westpfalz-Klinikum und seither erfolgte Investitionen hervorgehoben. Er sprach sich für ein Gesamtkonzept zur künftigen gesundheitlichen Versorgung im Landkreis aus, wobei auch Rettungswachen, Notarztstandorte und Hausärztenachwuchs eine Rolle spielen sollten. Klinikumsvertreter bekräftigten, dass deutliche finanzielle Defizite im Jahr 2017 mit negativer Zukunftsprognose sowie aktuelle Vorgaben zur Qualitätssicherung (Notfallmedizin nur im Verbund von Chirurgie und Innerer) ein Umsteuern nötig machten. Der vorgestellte Plan sieht für den Landkreis eine etwas höhere Gesamtbettenzahl vor: In Kirchheimbolanden soll sie von jetzt 105 auf 153 Betten steigen; in Rockenhausen mit derzeit 98 sind für die internistische Geriatrie 66 Betten vorgesehen.

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