Der Donnersbergkreis, in dem derzeit mehr als 5000 Personen
mit ausländischem Pass leben, hatte laut Gesetz in der aktuellen Wahlperiode
erstmals einen Beirat für Migration und Integration zu wählen. Am 29. Januar kam
das neue Gremium zusammen, und dessen Mitglieder wurden von Landrat
Rainer Guth per Handschlag für die ehrenamtliche Tätigkeit verpflichtet. Aus
seinen Reihen wählte der Beirat Ender Önder aus Eisenberg zum Vorsitzenden. Man
einigte sich darauf, drei stellvertretende Vorsitzende zu benennen, und die
Wahl fiel hierbei auf Silvia König (Bolanden), Sabine Müller (Bolanden)
und Ursula Grünewald (Rüssingen) (Foto).
Landrat Rainer Guth sprach von einem „historischen
Termin“, da im Donnersbergkreis erstmals ein Beirat eingesetzt wird, in dem
Migranten mitreden können. Beim Aufzählen der Aufgaben wurde hervorgehoben,
dass der Beirat bei Selbstverwaltungsangelegenheiten des Kreises mitwirken und
so zur Förderung und Sicherung des gleichberechtigten Zusammenlebens beitragen
solle. Es sei ein breites Themenfeld, in dem Aktivitäten entfaltet werden
können, sagte der Kreischef und fügte hinzu: “Wir wollen den Donnersbergkreis in
vielen Bereichen nach vorn bringen; dabei ist die Integration von Zugereisten
ein wichtiger Punkt.“ Vorgestellt wurde die Integrationsbeauftragte des
Kreises, Dr. Erika Steinert, die an den Beirats-Treffen beratend teilnimmt.
Die Leiterin der Sozialabteilung im Kreishaus, Judith
Mattern-Denzer, gab den 18 anwesenden Beiratsmitgliedern einen Überblick über
Tätigkeiten des Kreises im Kontext Flüchtlingshilfe. Genannt wurden u. a.
sogenannte Clearing-Verfahren, in denen Geflüchtete Handlungsempfehlungen für
künftiges Tun bekommen, Rückreiseberatung für Menschen ohne Bleibeperspektive und
Sprachkurse (auch abends für Berufstätige). Erwähnt wurden zudem die Ausbildung
von Job-Coaches, die bei der Arbeitssuche helfen, regelmäßige Zusammenkünfte mit
ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern der Verbandsgemeinden sowie spezielle Internetseiten
des Kreises mit nützlichen Tipps. Ein aktueller Hinweis galt der Veranstaltung „Kulturelle
Unterschiede“ mit Lesung und Workshop am 3. bzw. 4. Februar.