Manchmal sagt ein Gesichtsausdruck mehr als
tausend Worte: Am Freitagnachmittag war das in Bisterschied der Fall. Achim
Häfner ist Falkner aus Leidenschaft. Seine Tiere sind Therapievögel. Und man
kommt ihnen besonders nahe. So dürfen die Besucher seiner Vorführungen Weisgesichtseule
„Merlin“ oder die anderen Greifvögel nicht nur auf die Hand nehmen, sondern „auch
streicheln, mit ihnen kuscheln oder auch küssen“, wie Häfner mit einem
Schmunzeln anmerkt.
Falkner besucht Einrichtungen in ganz Deutschland
Er fährt mit seinem Team durch ganz Deutschland und besucht Einrichtungen, begleitet Menschen in palliativen Stationen und Hospizen ehrenamtlich. „Unser Ziel ist es, den Menschen die Tiere nahe zu bringen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sie aus ihrem Alltag raus zu holen, sie zu entschleunigen, einfach mal inne zu halten und den Moment zu genießen“, beschreibt es der Falkner.
Alle Tiere werden im Alter von 3 bis 5 Tagen per Hand großgezogen. Bereits als Jungtiere werden sie auf den Besuch unterschiedlicher Einrichtungen und den Umgang mit kranken Menschen vorbereitet. Achim Häfner ist Botschafter des Kinderhospizes Sterntaler in Dudenhofen, für das er bei Auftritten regelmäßig Spenden sammelt.
Das
Leid der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, bewegt auch
ihn zutiefst. Und so kam ihm die Idee, den Menschen, die nach einer schlimmen
Zeit bei uns angekommen sind, mit seinen Tieren etwas Gutes zu tun. Mit dem
Förderverein der Ortsgemeinde Imsbach, zu dessen Vorsitzenden André Ebbing er
eine freundschaftliche Verbindung hat, fand er schnell einen Partner. Der
Förderverein unterstützte das Team der Falknerei bei der Bewirtung und
übernimmt auch die Kosten für die Verköstigung der Gäste. Das mit einer
weiteren Unterstützung aus dem Bergmannsdorf: Auch der Verkehrsverein Imsbach
hat mit einer Geldspende zum Gelingen des Nachmittages beigetragen.
Tiere ins Herz geschlossen
Die Kreisverwaltung Donnersbergkreis wiederum zeigte sich angetan von diesem Engagement, nahm Kontakt zu den Erstanlaufstellen in Steinbach und Falkenstein auf und organisierte über den ÖPNV einen Bus. Mit diesem wurden die Gäste in Steinbach und Falkenstein abgeholt und wieder zurückgefahren. Die Steinbacherin Oksana Bauer half Achim Häfner als Übersetzerin. Ein Team, das sich vom ersten Moment wunderbar verstand – und so sorgte der Falkner mit so manchem lustigen Spruch für ein Lächeln bei den ukrainischen Gästen. Diese schlossen die Vögel in ihr Herz, nahmen das Angebot des Falkners, mit den Tieren zu kuscheln, gerne an. „Es ist beeindruckend zu sehen, welch wunderbare Verbindung mit den Tieren entsteht“, sagte Landrat Rainer Guth, der ebenfalls vor Ort war.
Nach
rund zwei Stunden stiegen die ukrainischen Gäste mit einem Lächeln in den Bus.
Der Kommentar einer Besucherin: „Danke! Schön!“ Zwei Worte, die tief im Herzen
bei Achim Häfner, seinem Team, André Ebbing und den Helfern des Fördervereins
Imsbach angekommen sind. In für die Menschen schwierigen Zeiten war das eine
schöner Nachmittag. Ganz so, wie es sich der „Falkner der Herzen“ gewünscht
hatte.