„Die Ergebnisse der vergangenen Schuleingangsuntersuchungen unseres Gesundheitsamtes zeigen, dass auch im Donnersbergkreis immer weniger Kinder schwimmen können, wenn sie in die Grundschule kommen. Die Schulsozialarbeiter haben mir zurückgemeldet, dass die Schwimmfähigkeit auch in weiterführenden Schulen ein Thema ist. Das ist eine bedenkliche Situation“, sagt der Donnersberger Landrat Rainer Guth – und fügt an: „Ich bin sehr froh, dass die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden die Zahl der Schwimmkurs-Plätze von 48 auf 192 erhöhen konnte. Ebenso danke ich den weiteren Verbandsgemeinden, die ein Freibad betreiben und dafür sorgen, dass es Schwimmkurse gibt. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich die Schwimmvereine und DLRG-Ortsgruppen im Kreis. Jedes Angebot hilft sehr“, betont der Landrat.
In einem gemeinsamen digitalen Austausch, zu dem von Seiten des Kreises Vertreterinnen und Vertreter von Schwimmvereinen und DLRG-Ortsgruppen, Verbandsgemeinden, die ein Bad betreiben, sowie Sportkreisvorsitzender Tristan Werner eingeladen waren, sei deutlich geworden, dass es insbesondere an Wasserzeiten im Winter mangele: für Schwimmkurse, für Schulen, aber auch für Vereine, gerade den DLRG-Ortsgruppen im westlichen Donnersbergkreis. Als Ergebnis wurde vereinbart, dass man an diesem Thema dranbleiben und sich über verschiedene Lösungsmöglichkeiten Gedanken machen möchte.
Besichtigung des „Luftikus“
So laufen derzeit Besuche in Traglufthallen
in Worms, Mainz (Taubertsbergbad) sowie Mainz-Mombach. In Worms wurde
vergangene Woche eine Donnersberger Delegation mit dem Kreisbeigeordneten
Jamill Sabbagh, Reinhard Wohnsiedler, Beigeordneter der Verbandsgemeinde
Eisenberg, dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Rudolf Franzmann als Vertreter der
DLRG-Ortsgruppe Winnweiler und Sebastian Stollhof, dem Leiter des Büros des
Landrates und Beauftragter für das Thema Sport im Kreishaus, sehr herzlich
empfangen.
Bei einem
Rundgang, der von Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst und Nina Scharer, Geschäftsführerin
der Freizeitbetriebe Worms GmbH, geleitet wurde, stellte Badleiterin Ines Szimm
zunächst das Heinrich-Völker-Bad vor und versorgte die Besucher mit Informationen
zur geplanten Sanierung und zum Umbau des kombinierten Hallen- und Freibades in
Worms. Zentrales Thema des Gespräches war die Traglufthalle „Luftikus“, die erstmals
im Jahr 2007 über das 50-Meter-Becken gespannt wurde, um nach der Schließung
eines Schulbades den dringenden Bedarf an zusätzlichen Wasserflächen zu bedienen.
„Für die Stadt Worms war die Anschaffung des Luftikus die absolut richtige
Entscheidung“, sagte Beigeordneter Timo Horst, der die beiden Bäder in Worms als
unverzichtbaren Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge sieht. Gleichzeitig
seien die gegenwärtigen beschlossenen Investitionen in das Henrich-Völker-Bad
dringend notwendig, um wieder mehr Kinder zum Schwimmer ausbilden zu können.
Mit dem neuen Lehrschwimmbecken wird eine weitere Wasserfläche geschaffen, die
zukünftig für den Trainings- und Kursbetrieb der Schulen, von Vereinen und den
Schwimmkursen der Wormser Sportbäder zur Verfügung stehen wird, so Stadtentwicklungsdezernent
Timo Horst.
Hilfreicher Austausch
„Der Austausch in Worms war für unsere Donnersberger Delegation sehr wichtig und hilfreich. Wir bedanken uns herzlich bei den Gastgeberinnen und Gastgebern, die sich so viel Zeit genommen haben, um uns das Heinrich-Völker-Bad zu zeigen und unsere Fragen zur Traglufthalle zu beantworten“, betont Kreisbeigeordneter Jamill Sabbagh.
Landrat Guth, der in Mainz an einer Besichtigung teilnehmen will, sagt: „Das
Thema Schwimmfähigkeit ist von sehr großer Bedeutung. In Zeiten leerer Kassen
müssen womöglich auch kreative Lösungen gefunden werden. Wir stehen hier noch
am Anfang des Überlegungsprozesses. Ich bin sehr froh, dass wir eine Runde mit
Badbetreibern, Vereinen, DLRG-Ortsgruppen, dem Sportkreis und dem Kreis
geschaffen haben. So haben wir viele beisammen, die sich mit diesem Thema
auskennen, denen die Probleme bekannt sind. Mein Dank gilt allen, die sich für
dieses so wichtige Thema einbringen.“
Der Austausch in Worms habe unterstrichen, wie wichtig ein ganzjähriges
Schwimmangebot ist, sagt Jamill Sabbagh. „Wir sind sehr froh, dass wir mit dem
KiboBad ein Hallenbad im Kreis haben. Dort wird sich bemüht, so viele Wünsche wie
möglich nach Bahnzeiten zu erfüllen. Für alle Wünsche reicht das
25-Meter-Becken aber nicht aus. Deswegen ist es von Bedeutung, dass wir uns nun
mit allen Beteiligten gemeinsam Gedanken machen, ob es noch weitere
Möglichkeiten gibt“, so der Kreisbeigeordnete.
Fotos: Kreisverwaltung Donnersbergkreis, Freizeitbetriebe Worms GmbH/Nina Hochstrasser