47. Friedenstage bis 12. Dezember

    Die Organisatorinnen und Organisatoren der Kirchheimbolander Friedenstage haben für die bis 12. Dezember laufende 47. Auflage einmal mehr ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Um ein friedliches Zusammenleben zu fördern, gibt es viele Aktionsbereiche. Jeder kann auf seine Art aktiv mit dabei sein. Und so manch‘ prominenter Gast zeigt, welchen Stellenwert die Friedenstage längst haben. Das über den Donnersbergkreis hinaus.

    Unter den Trägern des Friedenstagepreises werden die die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Gesundheitsamt und im Impfzentrum des Donnersbergkreises sein. "Wir möchten allen ehren- und hauptamtlichen Helfern im Gesundheitsamt und im Donnersberger Impfzentrum für ihren engagierten, zupackenden Einsatz danken, ohne sie hätten wir die Folgen der Pandemie hier in der Region nicht bewältigen können. Dies würdigen wir mit dem ideellen Kirchheimbolander Friedenstagepreis", teilt Norbert Willenbacher, der Sprecher des Arbeitskreises Friedenstage, hierzu mit.

    Überhaupt wird die Verleihung des Kirchheimbolander Friedenstagepreises 2020 und 2021 am 4. Dezember in der Stadthalle an der Orangerie zeigen, auf welch‘ vielfältige Weise sich die Menschen für eine bessere Welt engagieren. Da ist der Förderverein ambulante Hospizarbeit im Donnersbergkreis, der die Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienste in Kirchheimbolanden und in Rockenhausen unterstützt. Das ideell sowie materiell. Da ist Clemens Ronnefeldt, Friedensreferent und seit 40 Jahren in der Friedensbewegung aktiv. Da ist Carola Rackete, allen als Seenotretterin bekannt, die sich aber auch für die Umwelt einsetzt und dafür die Auszeichnung erhält. Und nicht zu vergessen Pfarrer Carsten Leinhäuser aus Winnweiler. Seine Aktion #liebegewinnt hat weit über die Grenzen des Donnersbergkreises für Aufsehen gesorgt. Er hat Menschen, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren, weil sie von einer vermeintlichen Norm abweichen, gezeigt, dass sie akzeptiert und respektiert werden. Mit der Segnung (auch) homosexueller Paare hat er sich gegen die offizielle Lehre seiner Kirche gestellt.

    Die Friedenstaube des Landrates wird Beate Klarsfeld am 9. November im Kirchheimbolander Kreishaus überreicht. Beate und Serge Klarsfeld haben ihr Leben den während der NS-Zeit aus Frankreich deportierten Juden gewidmet. Sie haben die Schicksale dieser fast 80.000 Menschen mit großem Aufwand recherchiert und dokumentiert – und somit dazu beigetragen, dass sich einige der schlimmsten NS-Verbrecher, die teils Jahrzehnte lang von westlichen Geheimdiensten gedeckt wurden, vor Gericht verantworten mussten. Selbst haben sie dafür Haftstrafen in Kauf genommen. Inzwischen ist die Arbeit der Klarsfelds international anerkannt. Beate Klarsfeld ist UNESCO-Sonderbotschafterin für Bildung über den Holocaust und die Verhinderung von Völkermorden, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und des Nationalen Verdienstordens Frankreichs. Sie erhebt weiterhin ihre Stimme gegen Rassismus und Antisemitismus. Sabine Goetz (Sopran) und das Leopold Ensemble, Mannheim, werden die Veranstaltung mit Stücken aus dem Oratorium Annelies von James Withbourne, das auf Texten aus dem Tagebuch der Anne Frank basiert, musikalisch begleiten.

    Offiziell eröffnet werden die Friedenstage am 31. Oktober im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Kirchheimbolanden. "500 Jahre Reichstag zu Worms - Das Widerstandsrecht und Luther". So lautet der Titel der Veranstaltung, zu der das Evangelische Dekanat Donnersberg und der Arbeitskreis Friedenstage um 18 Uhr einladen.  Das Theater Blaues Haus lädt am 23. Oktober, 6. November, 20. November und 4. Dezember zu einem Tucholsky-Abend. Das Ensemble des Blauen Hauses wollte Kurt Tucholsky (1890 – 1935), der Satiriker, Schriftsteller und Journalist war, anlässlich seines 130. Geburtstages im letzten Jahr eine Stimme verleihen. Aber die Corona-Pandemie machte dieses künstlerische Vorhaben zunichte. Das Stück wurde komplett neu coronagerecht inszeniert. Die Inszenierung und Leitung liegt bei Jolanthe Seidel-Zimmermann, am Flügel begleitet von Benjamin Reiter.

    Auch der Sport spielt eine Rolle im Friedenstageprogramm: Am 10. Dezember laden der Sportkreis Donnersberg und die und Amnesty International Gruppe 1299, Kirchheimbolanden, zu einer Podiumsdiskussion in das Nordpfalzgymnasium ein. Das Thema: Menschenrechte im Vorfeld der Fußball- WM 2022 in Katar. Dr. Markus Merk, FIFA-Weltschiedsrichter und Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern, Michael Schmidt, Sportlehrer und Amnesty-International-Mitglied, Ewald Lienen, hervorragender Linksaußen, langjähriger Fußball-Trainer, heute Repräsentant des FC St. Pauli, Mara Pfeiffer, Gründungsmitglied des Podcasts FRÜF – Frauen reden über Fußball (bester Sportblog 2020), und Lisa Walser, Amnesty International Schweiz, Expertin in Sachen Menschenrechte in Katar vor der WM 2022, werden mit SWR-Moderator Holger Wienpahl die Frage beleuchten, ob Sport und Politik etwas miteinander zu tun haben und wieweit wir Einfluss auf die Verbesserung der Menschenrechte in Katar nehmen können. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Tristan Werner, Vorsitzender des Sportkreises Donnersberg. 

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